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Geraldyn „Jerrie“ M. Cobb
1931-2019
Pilotin und Astronautin
Eingabe KI: Official NASA Portrait from the mercury mission from 1961 showing female astronaut Jerrie M. Cobb,
wearing a silver spacesuit --oref [Foto Jerrie M. Cobb] --ow 100 --ar 3:4 --v 7.0 --s 50
generiert mit Midjourney von Gesine Born
Geraldyn „Jerrie“ Menor Cobb wurde am 5. März 1931 in Norman, Oklahoma/USA, als zweite Tochter eines Militärpiloten und seiner Frau geboren. Mit 12 Jahren flog sie den Waco-Doppeldecker ihres Vaters mit offenem Cockpit, mit 16 Jahren erwarb sie ihre Solopilotenlizenz und mit 20 Jahren die Berufspilotenlizenz.
1959 wurde Jerrie Cobb mit 28 Jahren Pilotin und Managerin für die Aero Design and Engineering Company, Oklahoma City, einen der damals größten Flugzeughersteller in den Vereinigten Staaten. Sie war damit eine von wenigen weiblichen Führungskräften in der Luftfahrt.
1961 bestand Cobb als erste Frau die Astronautenprüfung eines privat finanzierten Nicht-NASA-Programms. Sie hatte sich strengen körperlichen und psychologischen Untersuchungen unterzogen und gehörte zu den besten zwei Prozent aller Getesteten – zumeist Männer. Insgesamt bestanden 13 Frauen die extrem herausfordernden körperlichen und psychologischen Tests und wurden als die „Mercury 13“ bekannt. Obwohl sie für den ersten Flug zum Mond also genauso geeignet gewesen wären wie die männlichen Kandidaten, konnte die NASA in den 1960er Jahren nicht überzeugt werden, Frauen für ihr Astronautenprogramm zu berücksichtigen. Erst 1978 änderte die NASA die Regularien für ihr Programm, so dass auch Frauen eine Chance bei einer Bewerbung hatten.
Jerrie Cobb widmete sich fortan humanitären Missionen im Amazonas-Dschungel und lieferte isolierten indigenen Stämmen mit dem Flugzeug Medikamente, Lebensmittel und Kleidung. Ihre Arbeit brachte ihr 1981 eine Nominierung für den Friedensnobelpreis ein. Zudem wurde sie von den Regierungen Ecuadors, Brasiliens, Kolumbiens und Perus geehrt.
1998 ergab sich für Jerrie Cobb eine weitere Chance, ins All zu fliegen, als die NASA bekannt gab, die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den alternden menschlichen Körper testen zu wollen. „Ich würde mein Leben dafür geben, ins All zu fliegen“, sagte die damals 67-Jährige. Sie wurde hierfür aber nicht ausgewählt.
Als eine der ersten US-Astronautenkandidatin setzte sich Jerrie Cobb für die Gleichberechtigung von Frauen im Weltraum ein und kämpfte trotz zahlreicher Herausforderungen für ihre Ziele. Sie verstarb 2019 in Florida.
Das Bild wird in der Berliner und Bonner Ausstellung gezeigt.
Originalbild: https://www.nasa.gov/images/
Maria Margaretha Winkelmann-Kirch
1670-1720
Astronomin
Eingabe KI: A portrait of female astronomer Maria Margaretha Winckelmann, in her late thirties. She is wearing a yellow bourgeois dress from 1700. She has dark hair that is curled at the top.She standing proud in front of a star observatory, holding a telescope, looking to the stars at a huge and light komet that brings light to the painting and her face, dramatic light, in the style of Georg Desmarées --v 7.0 --s 50 --p 9mekw5d
generiert mit Midjourney von Gesine Born
Maria Winkelmann-Kirch wurde 1670 in Pantizsch in der Nähe von Leipzig als Tochter eines lutherischen Priesters geboren. Ihr Interesse für Astronomie wurde früh durch ihren Vater geweckt. 1692 heiratete sie den 30 Jahre älteren Gottfried Kirch (1639–1710), einen der berühmtesten deutschen Astronomen der damaligen Zeit. Im Juni 1702 wurde Gottfried Kirch von der Kurfürstlich-Brandenburgischen Societät der Wissenschaften zu Berlin als erster Astronom berufen. Gottfried Kirch unterrichtete seine Frau selbst, da zu jener Zeit nur Männer eine Universität besuchen durften. Gemeinsam machten sie astronomische Beobachtungen und führten Berechnungen durch, erstellten Kalender und Jahrbücher und zeichneten Wetterinformationen auf. Das Paar arbeitete gleichberechtigt zusammen und Maria Winkelmann-Kirch forschte selbst über Sonnenflecken und Polarlichter. In der Öffentlichkeit wurde sie jedoch stets nur als Assistentin ihres Mannes wahrgenommen. Im Jahr 1702 entdeckte Maria Winkelmann-Kirch als erste Frau einen Kometen (C/1702H1, genannt „Komet 1702“). Offiziell wurde diese Entdeckung aber ihrem Mann zugeschrieben. Erst kurz vor seinem Tod veröffentlichte Gottfried Kirch die Wahrheit über die Entdeckung.
Als Gottfried Kirch 1710 starb, versuchte Maria Winkelmann-Kirch seine Stellung als Astronom und Kalenderherausgeber der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu übernehmen. Doch trotz der Empfehlung des Direktors Gottfried Wilhelm Leibniz und ihrer großen fachlichen Qualifikation wurde sie aufgrund ihres Geschlechts vom Exekutivrat abgelehnt – zugunsten eines weitaus weniger gut qualifizierten Mannes, der in der Position scheiterte. Ab 1716 wurde sie als Assistentin ihres Sohnes Christfried Kirch erneut an der Berliner Akademie der Wissenschaften tätig, allerdings bereits im Folgejahr wieder von dort verwiesen, da sie sich nicht wie eine Assistentin verhielt und nicht bereit war, im Hintergrund zu bleiben.
1720 starb sie im Alter von 50 Jahren. Maria Winkelmann-Kirch war eine exzellente Astronomin – Ruhm und Anerkennung blieben ihr zu Lebzeiten aber allein aufgrund ihres Geschlechts versagt.
Das Bild wird in der Berliner und Bonner Ausstellung gezeigt.